23.12.11

Stromberg bekommt "Stupid german money"

Natürlich liebe ich die Serie "Stromberg". Die Idee in einen Stromberg Film zu investieren hörte sich also nur zu gut an, ich habs dann aber sein lassen. Ein Blick in die Bedingungen war nämlich nicht so schön:
Der Produzent BRAINPOOL TV bietet den Fans als potentiellen Investoren an, einen Teil der Gesamtkosten des Films zu finanzieren. Im Gegenzug werden die Investoren an den Erlösen aus der Kinoauswertung des Films beteiligt.
Häh? Kaum jemand geht heute noch ins Kino, und wenn doch, dann eher für Filme in denen "was passiert" und nicht in Subtiles wie "Stromberg". Was ist also mit DVD, Pay-TV, Free-TV, iTunes, Youtube, etc? Weitere "Vorteile" wie Nennung im Abspann, Premiere-Tickets, etc. haben wirtschaftlich kaum Wert.

Auch erwirbt der "Investor" keinesfalls Anteile an dem Film sondern nur Anteile an irgendwas, was durch die französische (!) Firma "My Major Company" verwaltet wird.

Die Bedingungen haben es auch in sich:
Sollte das kalkulierte Produktionsbudget überschritten werden, wird die Erlösbeteiligung der Internetinvestoren im Verhältnis zu der Überschreitung des kalkulierten Produktionsbudgets reduziert.

MMC weist hiermit ausdrücklich darauf hin und der Internetinvestor stimmt hiermit ausdrücklich zu, dass im Falle der Produktion und Kinoveröffentlichung des Films

- die gemäß den vorstehenden Regelungen an den Internetinvestor auszuschüttenden Gewinne nicht zusätzlich zu seinem für den Erwerb des Anteils gezahlten Beitrags ausgeschüttet werden, sondern anstelle des Beitrags;


- es deswegen sein kann, dass der an den Internetinvestor tatsächlich ausgeschüttete Gewinn ggfs. niedriger ist als der ursprünglich für den Erwerb des Anteils gezahlte Beitrag.
Ein "Investor" würde sogar bei einer Million verkauften Kinokarten lediglich seinen Einsatz zurückbekommen. Natürlich wünsche ich den Investoren viel Glück, glaube aber nicht an deren finanziellen Erfolg.

Irgendwelche Rechte, die Berechnungen des "Produktionsbudget" zu kontrollieren, finde ich nicht. Wäre es also möglich, Kosten dem Produktionsbudget zuzurechnen bis das Budget überschritten wird, und die "Investoren" immer weniger bekommen, ohne dass jemand protestieren kann? Muss der Film überhaupt ins Kino kommen?

Produziert wird der Film übrigens nicht durch die "My Major Company", sondern durch die "BRAINPOOL TV GmbH". Praktisch: Der "Investor" hat also gar keine direkte Vertragsbeziehung zu BRAINPOOL. Und die Bedingungen sind auf der Seite einer dritten Firma, nämlich der "BRAINPOOL Artist & Content Services GmbH".

Den Film werde ich mir trotzdem anschauen. Im Free-TV.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen