7.4.07

Erste Klasse

Vor einigen Wochen wollte ich nach Stuttgart, um dort einen Prozess als Zuschauer zu besuchen. Um den Prozess geht es hier nicht (er wurde mit einem für "meine Seite" erfreulichen Vergleich beendet, und die Klägerin wird auch noch die Kosten bezahlen), sondern nur um die Reise.

Da Stuttgart 6 Autostunden entfernt ist, und ich somit 12 Stunden unterwegs wäre, habe ich, anstatt ein Stuttgarter Fahrzeug zu mieten, doch lieber in ein Bahnticket investiert. Und zwar 1. Klasse, um mal zu erleben ob das besser ist.

Als Zeitvertreib mein Notebook, und jede Menge Videos und Zeitschriften.

Die 1. Klasse lohnt sich nicht wirklich. Die Zeiten, wo man in Abteilen mit roten Plüsch sitzen konnte, wie ich es als Kind beobachten (aber nicht erleben) konnte, sind wohl vorbei. Die Sitze sind aus schwarzem Kunstleder - und zumindest weniger unbequem als die 2. Klasse Sitze. Immerhin gibt es aber Getränkeservice an den Platz; der Latte Macchiato kostete 3,20 (!) und war trinkbar. Steckdose war unter dem Sitz. Ich hatte einen "Tischplatz" reserviert und kann das nur empfehlen.

Die Fahrt ist ziemlich "wackelig". Ich kann kaum nachvollziehen, wie Manager, Rechtsanwälte etc es tatsächlich schaffen, zu arbeiten.

In Göttingen gabs ein Brezelverkäufer. Preis: 1,30. (Im Hauptbahnhof kostete sie 60 ct).

Um die Mittagszeit bin ich dann in den Restaurantwagen. Auch das war einer meiner "Träume" gewesen - als Kind bin ich da mal durch, aber ohne was zu essen. Jedenfalls sitzt man ganz bequem auf roten Sitzen, wie in einem amerikanischen "Diner", allerdings gibts es keine Steckdosen - das Notebook musste mit Akku laufen. Das Essen war in Ordnung. Nicht super, aber auch nicht schlecht - vermutlich aufgewärmte Tiefkühlkost, zusätzlich frischer Salat. Der Service war sehr gut, eigentlich fast wie in Hotel-Restaurants.

Beim Umsteigen in Mannheim hatte ich so wenig Zeit, dass ich in den "falschen Zug" stieg, d.h. die falsche Hälfte des ICE. Aber das war eh nur eine kurze Fahrt.



Die Rückfahrt hatte es in sich. Da ich den Wunschtermin verpasst hatte, galt es, einen anderen Termin zu finden. Ich bin dann in die "DB Lounge". Dort war man nicht in der Lage, mir einen "Tischplatz" zu reservieren, sondern nur "irgendein Platz" für den nächsten Zug. Naja. Später im Zug habe ich mir dann trotzdem einen freien Tischplatz nehmen können. Nach einigen Stunden gabs einen merkwürdigen Geruch, der nach "Elektrobrand" roch. Rauch war nirgendwo zu sehen. Der Geruch war aber nur in dem einen Wagen, nicht ausserhalb. Kurz bevor ich in Panik geraten konnte hielt der Zug und machte eine Pause, und eine Ansage verkündete ein "technisches Problem" mit den Bremsen. Mein Gegenüber meinte, das sei andauernd. Aha. Es gab später noch einige solche "Pausen". Schliesslich kam ich doch mit nur geringer Verspätung an.

4 Kommentare:

  1. Hallo Tilman,

    war die Rückfahrt auch in einem superschnellen ICE? Das wäre dann aber recht erschröcklich, wenn bei 200 km/Std. oder mehr die Bremsen beim greifen zusätzlich auch noch stinken.

    Georg

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  2. Ja, alles ICE. Wie schnell er wirklich war, habe ich nicht beachtet - zu dem Zeitpunkt des Geruchs war er aber nicht schnell. Ich hab nicht wirklich an die Geschwindigkeit gedacht, nur an den Geruch - ich fürchtete einen Brand, nicht einen Zusammenstoss. Da aber kein Rauch zu sehen war, und in den jeweils anderen Wagen nichts zu riechen war, brach die Angst nicht voll aus. Ausserdem waren alle Fahrgäste desinteressiert.

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  3. "Erst nach einer Unterlassungsklage seitens Renate Hartwig vor dem Landgericht Stuttgart, Aktenzeichen 17 0 547/06, erklärte sich Ingo Heinemann bereit, diese ehrverletzende Aussage von seiner Website zu entfernen, um dann seine Kampagne doch in gewohnter Weise weiter zu betreiben."

    Quelle: http://www.antipsychiatrieverlag.de/info/heinemanningo.htm

    War sicher peinlich für Dich, dass man Dich bei Gericht erkannt hat, nicht?

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  4. Nein, überhaupt nicht. Man ist halt "prominent" in gewissen Kreisen :-) Aber der vergebliche Versuch damals mich, ein Zuschauer, als vermeintlicher "Zeuge" von der Verhandlung auszuschließen, zeigte deutlich, das etwas zu verbergen war. DAS war peinlich. Das, und anonyme Leute die blogs kommentieren :-)

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