12.12.06

Nicht handzahm (12): Kastration des Grauens

Beim Katzenkind war die vertragliche Kastration fällig, kostenlos im Tierheim. Sie wurde mit einer Spiel-Maus erfolgreich in einen Transportkorb gelockt. Nach Schliessen der Tür folgte ein Wutanfall für etwa eine Stunde, während des Transports lag sie dann friedlich. Bei Abholung am Nachmittag war sie (scheinbar) auch schon wieder wach. Auf Anfrage, was denn zu tun sei, falls es Nachblutungen gäbe, war die Antwort, das sei noch nie passiert, und dann müsse man eben eine nicht näher beschriebene Notfallnummer wählen.

Zuhause war eine niedrige Kiste mit Handtücher im Arbeitszimmer eingerichtet worden. Das Katzenkind wollte allerdings lieber ins kalte Schlafzimmer und torkelte (offenbar doch noch narkotisiert) dorthin. Es gelang sie zurück ins Arbeitszimmer zu drängen. Nun wollte sie sich hinter Bücher verstecken, was aufgrund von früheren Massnahmen nicht gelang. Sie ging dann schließlich zumindest zeitweise in die Handtuch-Kiste.

Dann musste sie kotzen. Bei Katzen wird dies durch ein Klopfgeräusch angekündigt, wobei der ganze Körper bebt. So geschah es dann auch. Danach torkelte sie wieder herum, wobei Bluttropfen entdeckt wurden, die nach und nach grösser wurden. Die stammten aus der Bauchwunde.

Also die Kiste mit weiteren Handtüchern abgedeckt und auf zum "normalen" Tierarzt, der noch offen hatte. Sie ging als Notfall rein, vor 5 Wartenden. Der Arzt handelte auch gleich, setzte sie wieder in die Narkose. Später rief er an, dass eine Ligatur von einer Vene abgegangen sei.

Am nächsten Tag konnte ich sie abholen. Die Aktion kostete 181 Euro. Das Katzenkind hatte noch einen Verband für den Venen-Katheter (für Blutplasma). Dieser Verband sollte nach einer Stunde entfernt werden - eine knifflige Aufgabe. Das war dann aber nicht nötig: sie hat sich den Verband selbst entfernt.

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